Zur erst einmal muss lobend erwähnen werden, das von Seiten der Gemeinde Schöneck sich die Mühe gemacht wurde, die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten der Bebauung rund um das Alte Schloss Büdesheim zu informieren. Auch die Einleitung über die vormals alte vorhandene Bebauung rund ums Alte Schloss Büdesheim durch die planenden Architekten wurde schön mit historischen Bildern hinterlegt. Auf diesen alten Bildern sind die ehemaligen einstöckigen mit spitzen Dächern vorhandene Ställe die in einem oval entlang der Bastionsmauer zu sehen.
Danach kamen die verschiedenen Bebauungsvarianten zur Vorstellung und die favorisierte Bebauungsvariante 1 mit seinen geplanten drei Bauabschnitten. Zuerst sollen die beiden Baukörper (1. Gebäude 9 Wohneinheiten(WE) und 2. Gebäude mit 12WE) direkt neben dem Alten Schloss gebaut werden, inklusive der Tiefgarage. Bauabschnitt zwei wäre dann Rodung des kleinen Wäldchens und Spielplatzes neben dem Vereinsheim des FC Büdesheim um das dritte Gebäude zu errichten. Jedoch müssten die Parkplätze erst einmal vor dem Gebäude eingerichtet werden, da keine separate Zufahrt zur Tiefgarage geplant ist. Im dritten Bauabschnitt müsste dann das Vereinsheim des FC Büdesheim e.V. abgerissen werden. Erst ab da könnte dann die durchgehende Nutzung der geplanten großen Tiefgarage verwirklicht werden. Insgesamt sollen so 39 Wohneinheiten in den jeweils dreigeschossigen Gebäuden entstehen. Diese vorgestellte Bebauung wäre -nach Angaben der Architekten- auch die einzige Variante die die Denkmalschutzbehörde zustimmen könnte. Jedoch wurde bei genaueren Hinsehen deutlich, dass bei dieser Variante mit der Randbebauung auf/an der Bastionsmauer mit großem innenliegenden Hoffläche eine Gebäudehöhe von über 10,30m hergestellt werden soll. Und das nicht als Gesamtgebäudehöhe mit schönen Dachformen die sich geschmeidig an die alte Bebauung anpassen und die dominante Bebauung durch das Alte und Neue Schloss hervorheben, sondern als 3stöckiger massiver Wohnblock mit Flachdach. Da machen auch die geplanten Holzfasaden nichts mehr aus. Das ist dann eher ein massiger Luftschutzbunker. Zur Erinnerung das Alte Schloss misst bis zum Beginn der Dachschräge etwa 7m, insgesamt maximal ca. 12m. Die ehemaligen Ställe hatten eine eingeschossige aufgelockerte Bauweise mit maximaler Gebäudehöhe von 6m. Die von den Architekten dargestellten groben Zeichnungen stellen jedoch nur eine zweigeschossige Bebauung dar und entsprechen nicht der geplanten Wirklichkeit. Von Seiten der Architekten wurde nur darauf hingewiesen, dass das Alte Schloss weiterhin das größte Gebäude wäre. Aber in der geplanten Form der Bebauung sind die Neubauten massive Blöcke die sich absolut nicht in die Umgebung einpassen. Eine mögliche zweigeschossige Bebauung würde vermutlich harmonisch ins Erscheinungsbild passen. Aber dann wäre die Wirtschaftlichkeit für einen Investor wieder nicht gegeben. Soll hier wieder die Chance für eine gelungene Bebauung dem reinen Wirtschaftlichkeitsgesichtpunkt geopfert werden? Auch das Problem des Fußball Betriebes wird kaum Rechnung getragen, passiver Schallschutz ist die Antwort der Architekten. Aber welcher Mieter lässt im Sommer die Fenster zu. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass die Neubürger gegen den Betrieb des FC Büdesheim erste Schritte unternehmen werden. Stichwort wäre hier das Laternenfest. Ein Fest über die Region bekannt und beliebt.
Natürlich muss man auch erwähnen, das die Archtiekten von der Denkmalschutzbehörde die Vorgabe hatten, nur das dem Investor angebotene Grundstück, also Bebauungsvariante 1 zu beplanen. Die Architekten haben jedoch -scheinbar- aus eigenen Antrieb, die komplette Fläche zwischen Altem Schloss und Fussballerheim verplant. Die Stellungsnahme von Seiten der Behörde zu dieser Mehrarbeit, ist uns Bürgern zur Zeit unbekannt.
Aber viel wichtiger als diese Aspekte ist doch, was bleibt oder bekommt die Gemeinde Schöneck für den Verkauf?
Bei der geplanten Randbebauung soll der Innenhof öffentlich zugänglich bleiben, d.h. die zu verkaufende Grundfläche wird kleiner und damit wird der Gewinn für die Gemeindekasse geschmälert. Das Alte Schloss wird verkauft aber die neuen Probleme mit Unterhaltung der Hoffläche, Parkplätze für den Fussballverein- auch schon in der Bauphase- sind nicht berücksichtigt und noch gar nicht beziffert. Auch die Sicherstellung der Zuwegung zum Bauplatz und Fussballplatzes gibt es keine Angaben und Kosten. Abzüglich der schon angefallenen Kosten für Juristen, Umzug der Altmieter des Schlosses(Stichwort Herauskaufen), Umzug der Vereine aus dem Schloss und Neuherstellung von Bücherei und Jugendclub, Seniorenbetreuung und zwingend vorzunehmende Archäologischen Untersuchungen, was bleibt für die Gemeinde Schöneck? Zu diesen wichtigen Fragen konnte oder wollte bisher niemand antworten. Augen zu und durch, egal was es kostet, das Alte Schloss Büdesheim muss verkauft werden. Ist es das was wir Bürger von unseren Politikern erwarten? Kosten spielen bei der Umsetzung von Politikerwünschen keine Rolle mehr -auch hier auf dem Land- das ist die Lehre die wir Bürger daraus ziehen müssen. Sind sich die beiden großen Parteien erst einmal einig, geht scheinbar alles. Diese Linie können wir von Stuttgart 21 bis Berliner Hauptstadtflughafen verfolgen und liese sich beliebig verlängern, hier wie überall. Die Kosten dafür dürfen zum Schluss wie immer der Bürger tragen. Aber solange es den meisten MitbürgerInnen gut geht, wird nichts passieren und es wird sich kaum Widerstand formen, so hoffen diese Politiker. Aber irgendwann muss das Fass doch voll sein, oder was bürden und muten uns diese Politiker noch alles zu?